Ich war ja so 1994-1996 echt gut dabei. Aber meistens ist es ja so, dass man das will, das man nicht hat bzw. bekommen kann... Hier mal meine Recherchen:
Berufe bei Nacht: Schrittmacher für die Tanzwütigen
Tagblatt der Stadt Zürich, 31.12.1990
Text: Thomas Früh; Foto: Nicole Hofer
Da staunte die Stadtzürcher Discjockey-Garde nicht schlecht, als ihnen vor bald drei Jahren Mike Terranova aus Luzern vor die Nase gesetzt wurde. Ausgerechnet ein unbeschriebenes Blatt aus der Provinz, der vermeindlichen, bekam den lukrativen Job als Plattenmixer im renommierten «Roxy-Club» unweit der Bahnhofstrasse..
Längst ist das anfängliche Staunen unverhohlenem Respekt gewichen. Nicht wenige Konkurrenten und Kenner der Partyszene halten den 26jährigen Luzerner mittlerweile für den besten professionellen Club-DJ der Limmatstadt. Im Gegensatz zu den Partv-DJs. die nur sporadisch an den Wochenenden auftreten, arbeitet Terranova Nacht für Nacht in einer Discothek, fünfmal die Woche. Ein knochenharter, ohrenbetäubender Dienst. Umringt von Kisten voller Schallplatten (keine CDs!) und 100 Dezibel Lautstärke, steht er sich auf einem knappen Quadratmeter die Beine in den Bauch. Vor ihm drei Plattenspieler, das Mischpult, die Steuergeräte der Musik- und Lichtanlage.
Der schnelle Puls dieser Technologie gestattet weder Verschnaufpausen noch Konzentratibnsschwächen. Mike Terranova ist
ständig am Hantieren, denn alle drei bis vier Minuten sollen Musik- und Lichtprogramm ändern. Ziel ist, eine tanzbeinschwingende Stimmung auf dem Parkett zu erzeugen und die einzelnen Songs möglichst nahtlos ineinanderzumischen, dass die Discobesucher die Stückübergänge nicht mehr bewusst mitkriegen. Die Illusion eines ewig dauernden Songs.
Aus Aberhunderten von Vinylscheiben fischt sich der Discjockey mit flinken Fingern ein geeignetes Stück heraus, das er
über Kopfhörer und mit dem Geschwindigkeitsregler an den Beat des laufenden angleicht. Abrupte Stil- und Rhythmuswechsel werden als Störung empfunden, reissen sie doch die Tanzenden brutal aus ihrem Groove heraus.
Mike Terranova, ein Italiener zweiter Generation, der in Luzern geboren wurde und noch immer dort lebt, hat ganz normal
eine Bauzeichnerlehre absolviert und danach auf dem Beruf gearbeitet. Aber in seiner Freizeit zog es ihn von Kindsbeinen an zur Rockmusik hin. Das Deejaying ist für ihn auch eine Art Kompensation: «Weil mein Teenagerwunsch, Musiker zu erden,
nicht in Erfüllung ging.» Als Spätberufener begann Terranova 1985 an Geburtstagsfeten und kleinen Partys Platten aufzulegen. Schon bald angelte er sich einen Aushilfsjob in einer Disco-Bar. Später folgte ein wöchentliches Engagement in einem Luzerner Klub. Dann der «Ruf» ans «Roxy», wo er seit fast drei Jahren erfolgreich als musikalischer Hoflieferant eines guten Teils der Zürcher In-Crowd agiert.
Discjockey ist doch gar kein richtiger Beruf, mögen einige einwenden. Richtig. Es ist weit mehr als ein blosser Beruf, eher ein
Kunstform, die allmählich ihrer Säuglingsalter entwächst. Gute Disqockeys sind Artisten, Künstler, die heute den gleichen Stellenwert wie Musiker einnehmen. Die Kunst des Mischens ist zuallererst eine Frage des Talents. Da kann einer noch so viele gute Tanzsongs im Köcher haben, wenn er die Stimmungen auf der Tanzfläche nicht erspüren kann oder die guten Stücke in einer falschen Reihenfolge abspielt, werden ihm die Party People in hellen Scharen davonlaufen. Nichts ist beschämender für einen DJ als eine leere Tanzfläche.
Nach dem «Frühstück», das Mike Terranova gegen ein Uhr mittags einnimmt, übt er oft stundenlang auf seiner Heimanlage: Stückübergänge, Songabfolgen, Programmteile. Oder er fährt, mindestens zweimal pro Woche nach Zürich, wo er die zwei, drei einschlägigen Plattenläden aufsucht. Es kostet den ganzen Nachmittag, sich durch fünfzig neue Platten durchzuhören und
nach Songs zu stöbern, die in einem Monat ein Hit sein werden. Eine Arbeit, die angesichts Hunderter von Neuerscheinungen, die Woche für Woche in die Läden fluten, an Sisyphos erinnert, gleichzeitig aber ein detektivisches Gespür erfordert. Seufzt Terranova: «Die ständige Sucherei ist im Grunde viel mühseliger als die ganze Arbeit an den Plattenspielern.» Die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden, d. h. der erste zu sein, der einen kommenden Tanzflächenfüller im Repertoire führt, ist ein Profi-DJ aber seinem Ruf schuldig.

http://www.t-nova.ch/06_presse/html/901231_tagblatt.htm
Ich war irgendwann (1990-1992) einmal im Flamingo, kann mich aber nicht mehr gross an den Sound (Garage/House oder so) erinnern, es war ein Wunder, dass ich überhaupt reinkam.
Anfangs 1994 gab es eine Wiedereröffnung unter dem Namen Ex It. Ich war 2 Mal da, bei Noise und Hell, jeweils mit einem 3 oder 5 Stunden Set. Lief glaubs nicht soo toll. Die versuchten sich auch als Hardcore Sonntagmorgen Afterhourclub (u.a. mit DJ S.I. One als Resident im Juni 1994)...
Jetzt wird der Club wiedereröffnet, aber lest selber...
http://www.20min.ch/tools/suchen/story/24449999Flamingo-Comeback: Neuer Club für Stars?
Früher war es das Zürcher In-Lokal. Nun öffnet der legendäre Club Flamingo seine Tore wieder. «Die Flamme» dürfte bald zum Mekka der Stars werden.
Flamingo-Boss Momo Mobetie.
Wie wichtig ist diese Story?
unwichtig
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sehr wichtig
Es wird in Zürich wohl kaum jemanden über 35 geben, der den Club Flamingo nicht kennt: In den Achtziger- und Neunzigerjahren war das Flamingo neben dem Roxy der angesagteste Club der Stadt. «Die Flamme», wie die Disco auch genannt wurde, war früher der einzige Club, der offiziell bis in alle Nacht offen halten durfte.
Nach 15 Jahren öffnet das Flamingo am 7. September am gleichen Ort, an der Limmatstrasse 65, wieder seine Pforten. Die Auferstehung der Club-Legende macht Maurice «Momo» Mobetie möglich. Gegenüber 20 Minuten bestätigte er, dass er für die nächsten zehn Jahre an der Limmatstrasse verantwortlich sein wird. Im total neu renovierten Flamingo mit einem Priv©e, einem VIP-Room und einer Lounge werden vor allem Salsa- und Hip-Hop-Fans auf ihre Rechnung kommen. «Ich bin der Meinung, dass Zürich einen Latino-Club braucht», erklärt Momo.
Mit seinem Label Good Fellaz ist Momo einer der begehrtesten Aftershowparty-Organisatoren Europas. Und auch in Zürich sorgte er schon dafür, dass Grössen wie Puff Daddy, Beyonc© Knowles oder die Pussy Cat Dolls nach ihren Konzerten in Zürcher Szenelokalen wie dem Indochine oder dem Saint Germain weiterfeierten. Was die Konkurrenz nicht so freuen dürfte: «Künftig machen die Stars dann im Flamingo Halt», sagt Momo. Darauf angesprochen gibt sich Indochine-Geschäftsführer Philippe Haussener gelassen. Carl Hirschmann vom Club Saint Germain wollte sich erst gar nicht äussern.
Mark Baer
